Donnerstag, 30. Januar 2020

Lob und Kritik zur Angebotsstrategie Stadtbus

Stadtbus Winterthur und Stadtrat Fritschi haben über ihre Angebotsstrategie informiert. Die Grünliberalen begrüssen ausdrücklich, dass Stadtbus vorausplant und frühzeitig informiert. Es ist höchste Zeit, dass die Bevölkerung und die Politik über die Zukunft von Stadtbus diskutiert. Leider konzentriert sich die Angebotsstrategie auf das Verkehrsmittel «Bus» und erscheint losgelöst von einer Gesamtverkehrsplanung und dem gesamtstädtischen Projekt «Winterthur 2040».

Die Vorstellung der Stadtbus-Strategie durch den Stadtrat wird von Seiten der Grünliberalen ausdrücklich geschätzt. Damit wird eine wichtige politische Diskussion lanciert.

 

Die Strategie enthält viele positive Elemente. So begrüssen die Grünliberalen die angestrebte Dekarbonisierung bis zum Jahr 2040. Die Grünliberalen freuen sich, dass die von ihnen lancierte Idee autonomer Busse an abgelegene Ziele wie dem Bruderhaus als Option festgehalten wird. Endlich signalisiert der Stadtrat Offenheit gegenüber innovativen Ansätzen im Busverkehr.

 

Kritisch beurteilen die Grünliberalen, dass die Strategie auf einer reinen Stadtbussicht basiert. Der öffentliche Verkehr wird spätestens ab 2040 nicht mehr alleine mit dem Bus abgedeckt werden können. Genau deshalb hat der Gemeinderat am 20. Januar 2020 die GLP-Motion «Evaluation ÖV Winterthur 2050» an den Stadtrat überwiesen. Mit dieser Motion soll die dringend nötige Langfristplanung aufgenommen werden.

 

Zudem fehlt eine Gesamtsicht. Annetta Steiner (Fraktionspräsidentin Grünliberalen): «Es ist es unverständlich, dass in der Präsentation kein Bezug zum städtischen Projekt «Winterthur 2040» genommen wurde. Beispielsweise wurde das eklatante Platzproblem am Hauptbahnhof mit unrealistisch scheinenden Szenarien skizziert.»

 

Eine Öffnung des zentralen Knotens Hauptbahnhof bliebe mindestens vertieft zu prüfen. Die grosse Kapazitätserweiterung, welche trotz aufgewertetem Bahnhof Grüze, den Hauptbahnhof stark zusätzlich belastet, ist mit dem bestehenden Platzangebot städtebaulich schwer vorstellbar.

 

Die Grünliberalen erwarten vom Stadtrat, eine stadtübergreifende Gesamtschau. Dem Potenzial anderer Verkehrsträger, wie Fahrrad und schienenbasierter ÖV (Tram), ist Rechnung zu tragen. Die städtebauliche Sicht ist  verstärkt einzubeziehen.

 

Urs Glättli (GLP-Gemeinderat und Co-Präsident der Grünliberalen): „Kanton und Bund leisten mehr als eine Milliarde Franken für die Realisierung der Glatttal- und Limmattalbahn.

 

Ab 2050 braucht auch Winterthur eine Stadtbahn (Tram). Die politische Planung dafür wurde in einem ersten Schritt mit der überwiesenen GLP-Motion Evaluation ÖV 2050 aufgegleist.“

 

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