Dienstag, 28. November 2023

Grünliberale geben neuem Richtplan gutes Zeugnis und fordern einen «Grünliberalen Finish»

In einem Mitwirkungsverfahren hat sich die Basis der Grünliberalen intensiv mit dem neuen Richtplan auseinandergesetzt. Begrüsst wird insbesondere der Fokus auf das Wachstum an Arbeitsplätzen, die planerische Ausrichtung nach dem verbindlich verankerten Ziel Netto Null CO2 2040 und die angestrebte Verdichtung in die Höhe. Die grössten Mängel orten die Grünliberalen beim ÖV-System, das die Idee des urbanenen Rückgrats ungenügend aufnimmt und mit den Zielen des Modalsplits nicht vereinbar ist. Weiterer Handlungsbedarf besteht bei der Stärkung und Wiederbelebung der grün-blauen Netze und der Landwirtschaftspolitik. So ist das Landwirtschaftleitbild konsequent auf die Netto-Null-Ziele auszurichten.

Die Vorlage nimmt viele Punkte auf, die den Grünliberalen für die Stadtentwicklung wichtig sind. Es wird eine klare Haltung zu einem nachhaltigen und vorausschauenden Wachstum entwickelt. Das Hauptaugenmerk liegt nicht nur auf dem Wohnen, sondern insbesondere bei den Arbeitsplätzen – was einer langjährigen Forderung der Grünliberalen entspricht.

Begrüsst wird die geplante Verdichtung in die Höhe mit einer Stapelung von Nutzungen und mit Chancen von Mehrfachnutzungen. Dies schont die Ressource Boden und schafft neue Synergien und Möglichkeiten zum Arbeiten, Wohnen und Leben. Dies bedingt eine gute Koordination innerhalb und zwischen den Departementen, aber auch mit privaten Investoren und Bauherren.

Über den gesamten Bericht übergeordnet ist die Vorgabe Netto Null CO2 welches bis 2040 zu erreichen ist. Dies wirkt sich auf die Stadtentwicklung in vielerlei Hinsicht aus und ist im kommunalen Richtplan sehr umsichtig implementiert. Es wird erkannt, dass eine Abnahme des MIV-Modalsplits der grösste und wichtigste Hebel für die Zielerreichung Netto Null ist. Das Ziel einer Halbierung auf 20% ist ein sehr ambitioniertes, aber unumgängliches Ziel. Ein gut ausgebautes ÖV-Netz ist da Pflicht. Die Verkehrsströme sind auf den ÖV auszurichten und dieser muss die bessere Alternative zum MIV sein. Die Stadt Winterthur muss das ÖV-Konzept an das Konzept des urbanen Rückgrates anlehnen. Das veraltete Sternförmige System ist nicht mehr für eine Grossstadt wie Winterthur ausgelegt. Die Grünliberalen fordern neue innerstädtische Schienen-Verbindungen, welche die Quartiere schnell, komfortabel und ohne Stau verbinden.

Die vielen Planungen, Projekte und Bauvorhaben bleiben zu priorisieren. Die Kräfte müssen gebündelt werden. Die Stadt Winterthur hat finanziell wenig Spielraum und die knappen Mittel sind sorgsam zu nutzen. Ein schonender Umgang mit den Ressourcen ist auch in finanzieller und personeller Sicht notwendig.

Der verfügbare Raum bleibt kanpp. Die Raumsicherung für Schulraum, Sportanlagen, KVA, Logistikhubs ist von übergeordneter Bedeutung.

Der kommunale Richtplan bietet den Rahmen für eine nachhaltige Bau- und Zonenordnung. Die fokussierte Entwicklung in den Schwerpunktgebieten, die Verdichtung in die Höhe und die Sicherung und Wiederbelebung der grün-blauen Netze und der Quartiere sind die wichtigen Hebel für ein prosperierendes und lebenswertes Winterthur.

Zitat Lisa Studer: «Das Verkehrskonzept soll zukunftstauglich werden mit einer Ausrichtung des Bussystems an die Quartierbahnhöfe, die Verbindung von Stadtteilen per Schiene und Sharing-Angeboten in den Wohngebieten».

Zitat Annetta Steiner: «Der sorgsame Umgang mit dem Raum wird immer zentraler. Dazu gehören auch Mehrfachnutzungen. So fordern wir Grünliberalen in allen Quartieren mehrere Spielstrassen für genug Bewegungsraum für Kinder.»